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GRÜNE halten die Günderode in Ehren

Die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Dr. Ute Weinmann, über die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung zu einem GRÜNEN-Antrag: „Wir sind erfreut darüber, dass nicht nur das bereits sehr desolat wirkende Grab der Günderode nun saniert werden kann, sondern auch auf diese große Dichterin der Romantik erneut aufmerksam gemacht wird.“

08.02.17 – von Dr. Ute Weinmann –

Der Winkeler Friedhof der Pfarrgemeinde St. Walburga enthält bemerkenswerte Grabsteine des 17. bis 19. Jahrhunderts und einige Ruhestätten bedeutender Bürger und Bürgerinnen wie die der Familie Geromont. Auch das Grabmal der Karoline von Günderode (geboren am 11. Februar 1780 in Karlsruhe), die am 26. Juli 1806 nach einem mehrmonatigen Sommeraufenthalt hier in Winkel am Rheinufer ihren frühen Tod suchte, befindet sich an der Außenmauer des Kirchhofs. Der Grabstein zeigt sich heute mit unterschiedlichen Veränderungen und einer Tafel, auf denen zwei Restaurierungsphasen dokumentiert sind: 1927 und 1985. Schädigungen in der Sandsteinumrahmung, im Aufsatz und Sturz und einer Inschriftenplatte, die heute nicht mehr lesbar ist, lassen erkennen, dass eine Sanierung der Grabstätte dringend notwendig ist, um weiteren Schäden vorzubeugen.  

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2017 einen entsprechenden Antrag eingebracht, der ein einstimmiges Votum aller Fraktionen erhielt. Der Beschluss sieht vor, dass 5.000 € zur Sanierung der Günderode-Grabstelle in den Haushalt eingestellt werden. „Wir sind erfreut darüber, dass nicht nur das bereits sehr desolat wirkende Grab der Günderode nun saniert werden kann, sondern auch auf diese große Dichterin der Romantik erneut aufmerksam gemacht wird", so die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Dr. Ute Weinmann.“   

Karoline von Günderode war eine der bekanntesten Dichterinnen der Romantik. Sie schrieb Dramen, Gedichte, Prosastücke und vor allem auch Briefe. Die Briefliteratur - vornehmlich von Frauen - hatte sich in der Romantik als eigene literarische Kunstform etabliert, da schreibenden Frauen der Zugang zu anderen literarischen Ausdrucksformen weitgehend verwehrt war. Briefe der Romantik  waren sowohl Ausdruck geistiger Bildung mit Bezug auf politisch-gesellschaftliche Themen als auch emotionaler Erlebnisfähigkeit der Subjekte; und weil sie meist vorgelesen wurden, waren sie immer an ein halböffentliches geselliges Publikum gerichtet. In dem Wunsch der schreibenden Romantikerinnen, Gefährtinnen von Männern und Frauen und gleichzeitig schöpferisch zu sein, liegt das nach wie vor hohe Identifikationsangebot für jüngere Generationen, wenn es darum geht, die Aktionsmöglichkeiten und Lebensrealitäten schreibender Frauen um 1800 zu verstehen. Karoline von Günderode war eng mit Bettina, Gunda und Clemens Brentano befreundet. Mit der ihr zugewiesenen weiblichen Rolle konnte sie sich nur schwer abfinden; hellsichtig bemerkte sie einmal: “Die Männlichkeit und die Weiblichkeit, wie sie gewöhnlich genommen werden, sind Hindernisse der Menschlichkeit.”

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