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Begleitmaßnahmen zur Ausweitung von Tempo 30 unzureichend

Die Begleitmaßnahmen zur Verkehrssicherheit bei der abschnittsweisen Einführung und Ausweitung von Tempo 30 auf innerörtlichen Hauptstraßen in Oestrich-Winkel sind nach Auffassung der GRÜNEN unzureichend.

24.04.17 – von Dr. Ute Weinmann –

Offensichtlich missverstanden hat der 1. Stadtrat Werner Fladung (SPD) eine Anfrage der GRÜNEN in der Stadtverordnetenversammlung vom 30. März, über die in der Presse berichtet wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurde die Einrichtung von Tempo-30-Zonen von der GRÜNEN-Fraktion beantragt, sondern es wurde die durchgängige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Haupt- und Rheingaustraße gefordert.

Auch ist der auf Initiative der GRÜNEN fraktionsübergreifend beschlossene Prüfauftrag für Begleitmaßnahmen zur Verkehrsberuhigung nicht auf Blumenkübel und Bodenschwellen zu reduzieren. Hier müssen neben digitalen Geschwindigkeitsanzeigern, die kostengünstig und leicht zu montieren sind, sowie entsprechenden Tempo-30-Markierungen auf der Fahrbahn auch Maßnahmen ergriffen werden, um diese Straßenzüge als Orte der Schönheit und menschlichen Kulturleistung zu erhalten und zu verbessern, so die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Fraktion, Ute Weinmann.

Dass die am 01.02. und 14.02. 2017 in der Hauptstraße durchgeführten Messungen – über die Werner Fladung informierte – nicht genügend Aussagekraft haben, zeigt sich schon daran, dass nur kurze Auszüge vorliegen, weil der Messzeitraum 7-14 Uhr aufgrund von Warnhinweisen abgebrochen wurde, „so dass die Fahrzeuge ausgebremst wurden“. Hinzu kommt, dass Messungen während der Abend- und frühen Morgenstunden, in denen die Winkeler Hauptstraße bekanntermaßen häufig in eine Rennstrecke umgewandelt wird, bislang überhaupt nicht vorgesehen sind. Ein annähernd repräsentatives Bild über die Raserei auf der Haupt- und Rheingaustraße wird man mit einem solchen Vorgehen wohl kaum erhalten.

Radargesteuerte Geschwindigkeitsanzeiger mit entsprechenden Displays wären eine sinnvolle und effiziente Maßnahme, sie bremsen den Verkehr nachhaltig. Ob vor Schulen, Kindergärten oder Mehrgenerationshäuser, Fußgängerübergängen oder vor stark befahrenen Ortseinfahrten: Ein deutliches Zeichen auf die gefahrene Geschwindigkeit zeigt bei fast allen Verkehrsteilnehmern Wirkung.

Ein mehrfarbiges Modell zeigt die gefahrene Geschwindigkeit durch besonders große Ziffern an, was einen Vorteil zu herkömmlichen Displays darstellt. Darüber hinaus kann ein solches Gerät für verschiedene Tageszeiten unterschiedlich konfiguriert werden, beispielsweise um das Gerät nur zur Schul- oder Kitazeit zu betreiben oder es in der Nacht abzuschalten.

Die GRÜNEN-Fraktion wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass sich junge Familien mit Kindern, Seniorinnen und Senioren, behinderte Menschen und die vielen Touristinnen und Touristen – und die Anwohner – sich auf den innerörtlichen Hauptstraßen sicher und gut fühlen. Das stadt- und verkehrspolitische Ziel der GRÜNEN-Fraktion ist ein intelligenter Mix umweltfreundlicher Fortbewegungsmöglichkeiten insbesondere im Nahbereich, der die Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer besser berücksichtigt.

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