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Anträge für Projekte an den Kulturfonds Frankfurt RheinMain

Die Stadtverordnetenversammlung hat auf Antrag der Fraktion von Bündnis 90 / Die GRÜNEN am 11.12.2017 den Magistrat aufgefordert, zwei Förderanträge für kulturelle Projekte an den Kulturfonds Frankfurt RheinMain zu stellen. Ziel sind zum ersten, Aufführungen des Theaterstücks „Die NSU-Monologe“ der „Bühne für Menschenrechte“ in der Brentanoscheune. Zweitens soll es im nächsten Jahr eine Ausstellung und eine Dokumentation "Jüdisches Leben und jüdischer Friedhof in Oestrich-Winkel" geben.

13.12.17 – von Markus Jantzer –

Der einstimmig verabschiedete Antrag von Bündnis 90 / Die GRÜNEN lautet wie folgt:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird aufgefordert, zwei Förderanträge für kulturelle Projekte an den Kulturfonds Frankfurt RheinMain zu stellen.

1. Aufführungen der „Die NSU-Monologe“ der „Bühne für Menschenrechte“ in der Brentanoscheune. Die NSU-Monologe erzählen von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“.

2. Jüdisches Leben und jüdischer Friedhof in Oestrich-Winkel (Ausstellung und Dokumentation/Stadtarchiv)

Begründung: Die Stadt Oestrich-Winkel ist im Juni dieses Jahres dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain beigetreten. Sie hat dazu mit dem Kulturfonds eine Kooperationsverein-barung unterzeichnet. Die Stadt Oestrich-Winkel ist damit für drei Jahre Mitglied auf Probe im Kulturfonds. Die Stadtverordnetenversammlung Oestrich-Winkels hat dem Beitritt zugestimmt. Ziel der Kooperation ist es, das kulturelle und künstlerische An-gebot in Oestrich-Winkel und dem Rheingau auszubauen.

Der Kulturfonds hat es sich zum Ziel gemacht, die Bedeutung der Metropolregion Frankfurt RheinMain durch die Förderung kultureller und künstlerischer Projekte zu festigen und auszubauen. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf Projekten, die national aber auch international Anerkennung finden. Der Fonds will ferner der Förderung zeitgenössischen künstlerischen Schaffens dienen. Die Kooperation mit dem Kulturfonds ist nach den Worten von Bürgermeister Heil „für Oestrich-Winkel eine wunderbare Chance, um das künstlerische und kulturelle Angebot in unserer Stadt mit Signalkraft in den gesamten Rheingau zu erweitern und unseren Bürgerinnen und Bürgern neue und abwechslungsreiche Veranstaltungen zu bieten. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle - die Einwohner des Rheingau, aber auch Initiativen, Vereine, Schulen oder Museen – von der engen Zusammenarbeit profitieren werden.“ Der Geschäftsführer des Kulturfonds, Helmut Müller, äußerte seinerseits: „Wir sind gespannt, welche kreativen und innovativen Projekte wir in den kommenden drei Jahren unterstützen dürfen und freuen uns sehr darauf …“. Diese hoffnungsvollen Ankündigungen wollen Bündnis 90 / Die GRÜNEN mit diesem Antrag mit Leben füllen.

Das Theaterstück „Die NSU-Monologe“ ist in Zeiten des Erstarkens des Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten. Oestrich-Winkel holt damit anspruchs-volles politisches Theater in den Rheingau. Wir sind davon überzeugt, dass es – gerade auch unter jungen Menschen - ein hoch interessiertes Publikum finden wird.

Bisherige Aufführungen in Deutschland fanden in den Medien begeisterte Kritiken. Auszüge daraus: „Einfühlung und Distanz zugleich. Ein starkes Stück Theater.“ (Berliner Morgenpost). „Es kriecht einem unter die Haut. Empathischer Sog“. (Nachtkritik.de). „Zutiefst persönlich und hoch politisch. (…) beleuchten auf neue Weise ein aktuelles Kapitel deutscher Geschichte.“ (RBB Kulturradio). „Bringt einem den ganzen Wahnsinn (…) in einer so einer Wahnsinns-Weise (…) so dermaßen nahe, dass es dafür sogar stehenden Applaus gab.“ (RBB Radio Eins) „Subtil inszeniert und sehr aussagekräftig.“(zitty)

Das Projekt „Jüdisches Leben und jüdischer Friedhof in Oestrich-Winkel“ soll die kulturelle Geschichte jüdischen Lebens in Oestrich-Winkel im Rahmen einer Ausstellung und Dokumentation vertiefen, die verbindenden Momente dieser historischen Epoche mit den anderen Regionen im RheinMain-Gebiet ins Bewusstsein rücken und den überregionalen Bezug zu aktuellen rechtsnationalen Entwicklungen herstellen. In das Projekt können auch Künstlerinnen und Künstler aus der Region einbezogen werden – soweit solche einen künstlerischen Bezug zum Thema aufweisen.

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