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21.09.16 –
Zusammen mit Freunden und Gästen hat der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen am 17. September einen zweistündigen Fahrradausflug in der Stadt gemacht: Es ging auf dem Leinpfad rheinabwärts und oberhalb der Bahn von Winkel zurück nach Oestrich. Abschluss der Fahrt war ein Umtrunk am Weinprobierstand an der Mittelheimer Fähre.
Dabei erfuhren die Grünen nach den Worten des Vorsitzenden des Ortsverbandes, Klaus Bleuel, vor allem eines: „Fahrradfahren macht großen Spaß, erst recht wenn man es zusammen mit anderen macht. Zweitens aber muss in Oestrich-Winkel noch einiges getan werden, damit Fahrradfahrer auch gut zurechtkommen und sicher unterwegs sein können.“ Die Grünen haben auf ihrer Erkundungsfahrt nämlich einige Defizite festgestellt.
So sind an sämtlichen Unterführungen am Rhein Baumaßnahmen erforderlich, teilen die Grünen in einer Presseerklärung mit. Die Mehrzahl der sechs Unterführungen ist nicht behindertengerecht. Ohne Rampe oder nur einer schmalen Schiene sind sie mit dem Fahrrad, einem Kinderwagen, Trolley oder einem Rollstuhl gar nicht oder nur beschwerlich passierbar.
Das beginnt im Osten am Sportplatz Oestrich. Dort führen zwei sehr kurze und steile Treppen in die Unterführung. Passanten müssen ihr Fahrrad oder ihren Kinderwagen Huckepack nehmen, um weiterzukommen. „Eine Zumutung“, findet der Pressesprecher der Grünen, Markus Jantzer. Menschen mit Rollstuhl oder Trolley kommen überhaupt nicht weiter. „Hier muss eine bequem benutzbare Rampe gebaut werden. Der Platz dafür ist vorhanden“, erklärt Jantzer. Auch die Unterführung, die in Oestrich zur Rheinallee führt, ist wegen einer fehlenden Rampe für viele Spaziergänger und Radfahrer ein unüberwindbares Hindernis.
Für alle Ausflügler, die eine Unterführung benutzen wollen, gilt: Kein Schild weist sie darauf hin, wohin der Weg eigentlich führt. Fehlende Beschilderung zieht sich wie ein roter Faden durch Oestrich-Winkel. An keiner Unterführung ist auch nur ein Orientierungsschild angebracht. „Fremde, die sich mit den Örtlichkeiten nicht auskennen, sind verloren. Sie werden noch nicht einmal auf die Sehenswürdigkeiten, Lokale und Restaurants in unserer Gemeinde hingewiesen“, bemerkt Bleuel.
Als eine große Gefahr bewerten die Grünen die Tatsache, dass Radfahrern an einigen Stellen die Zufahrt auf die – für Radfahrer verbotene - Bundesstraße 42 zu leicht gemacht wird. In Höhe der Goethestraße fehlt für Radler sogar ein Schild, dass die Bundesstraße nicht benutzt werden darf. „Die Benutzung der B42 wurde erst vor einigen Wochen für eine Radfahrerin, die als Touristin in den Rheingau gekommen ist, zur tödlichen Falle“, erinnern die Grünen an einen tödlichen Verkehrsunfall auf der B42 in Winkel. Sie fordern deshalb die Stadtverwaltung auf, unverzüglich geeignete Maßnahmen zu prüfen, die Radfahrern mehr Sicherheit bringen und zugleich in Einklang stehen mit den Interessen anderer Verkehrsteilnehmer. Denn an beiden offenen Stellen zur B 42 – am Oestricher Kran und in der Höhe des Rewe in Winkel – sind die Zufahrten offen gehalten für DLRG, Feuerwehr oder Bootsanleger. „Gewiss lässt sich hier eine befriedigende Lösung finden“, äußern die Grünen zuversichtlich.
In einem relativ guten Zustand sind nach Auffassung der Grünen die Unterführungen zur Schwarzgasse in Winkel sowie zum Gasthaus „Haus Am Strom“ in Winkel. Bei beiden sind allenfalls geringfügige bauliche Veränderungen erforderlich. „Ein großes Sicherheitsrisiko ist hier allerdings die Tatsache, dass in beiden Fällen am Ende der Unterführung kein Schild darauf hinweist, dass es sich bei dem querenden Rheinweg um eine Einbahnstraße handelt und Rechtsabbiegen untersagt ist“, stellen die Grünen kritisch fest. Hinzu kommt, so die Grünen: Wer von Westen nach Osten fahren will, hat keine Chance, die Unterführungen „Haus am Strom“ und Schwarzgasse zu nutzen. „Wir Grünen fordern deshalb die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung für Radfahrer im gesamten Bereich des Rheinwegs.
BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN erinnern in diesem Zusammenhang an den gemeinsamen Antrag von Grünen und SPD vom Februar dieses Jahres zu sämtlichen Unterführungen am Rhein. Die Stadtverordnetenversammlung hat damals mit den Stimmen aller Fraktionen Magistrat und Stadtverwaltung einen Prüfauftrag erteilt: In dem Antrag wurde die Stadt beauftragt, den Renovierungsbedarf aller Unterführungen am Rhein festzustellen. Die Stadt sollte außerdem den Stadtverordneten einen Vorschlag machen, in welcher zeitlichen Reihenfolge die Baumaßnahmen erfolgen sollen. Seither ist allerdings nichts geschehen. „In der jüngsten Sitzung des Ausschusses Umwelt, Planen und Bauen am 13. September, an der ich als Vertreter der Grünen teilgenommen und auf diesen Alt-Antrag hingewiesen habe, gab Bürgermeister Heil zu erkennen, dass er sich an diesen Antrag nicht erinnert“, teilte der Stadtverordnete Markus Jantzer mit.
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